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Die Entführung

Es war ein Samstag Morgen an einem sonnigen Frühlingstag in Washington. Bella war gerade dabei sich die Inlineskater anzuziehen als ihre Mutter schrie: „Annebell, hast du schon gefrühstückt?“ Bella rollte die Augen. Sie hasste es, wenn ihre Mutter darauf bestand etwas zu essen, vor allem wenn Bella gar keinen Hunger hatte. Außerdem mochte sie den Namen Annebell nicht oder wohl eher gesagt sie hasste ihn und das wusste ihre Mutter ziemlich gut. „Nein, ich esse später etwas oder hol mir etwas während dem Fahren.“ „Annebell du isst jetzt sofort etwas! Das Frühstück isst...“ Schon war Bella verschwunden. „Seitdem Manuel weg ist verhält sie sich einfach nur komisch.“ Manuel was Bella´s Vater, von dem sich ihre Mutter vor ein paar Monaten getrennt hatte. Besser gesagt er hatte sich von ihr getrennt. Ihre Mutter machte sich sorgen um ihre Tochter und das Schlimmste war, dass Bella ihren neuen Freund nicht mochte. Nicht das Anne so etwas je gesagt hätte, sie war normalerweise freundlich, aber ihr Verhalten in letzter Zeit war einfach nur seltsam, jedenfalls fand das Bella´s Mutter.

Bella war gerade auf dem Weg zum Bäcker, als sie ihre Freundin Sahra traf. Bella kannte Sahra ewig, sie war ihre beste Freundin und konnte mit ihr über alles reden. „Ben ist richtig doof!“, sagte Bella und fing damit das Gespräch an. „Ben?“, fragte Sahra ahnungslos. „Der neue Freund von Mum. Er versteht keinen Spaß und Mum macht wirklich ALLES was er will. Sie sind ungefähr seit zwei Wochen zusammen und jeder einzelne Tag davon war einfach nur Hölle.“ „Dad´s neue Freundin Chantall ist voll zickig!“, stimmte Sahra ihrer Freundin zu. In der Zwischenzeit waren sie schon am Bäckerladen angekommen. Die Verkäuferin kannte die Beiden und begrüßte sie wie immer freundlich: „Hallo, ihr Beiden, das Gleich wie sonst auch?“ Die Beiden nickten. Sahra nahm einen doppelten Schokomuffin mit bunten Streuseln und Bella nahm ein Puddingplätzchen. Gerade als die beiden ihre Leckereien aßen und dabei herumfuhren, blieb Bella plötzlich wie erstarrt stehen. „Was ist los?“ „Da,da,da,da ist..........“ „Wer ist da? Sag schon!“ stocherte Sahra nach. „Da... ist Ben!“, sagte Bella mit einem fest gerichteten Blick auf einem Mann, der anscheinend nach jemanden suchte, da er sich hektisch um guckte. „Lass uns verschwinden“ flehte Bella ihre etwas verwirrte Freundin an. „Nein, wir werden ihn jetzt grüßen, sonst gehst du ihn noch dein ganzes Leben aus dem Weg.“ „Damit hätte ich kein Problem.“ sagte Bella aber ihre Freundin zerrte sie zu Ben hin. Bella wäre ja stehen geblieben aber weil sie Inlineskater an hatte wurde konnte sie nichts gegen das Rollen tun. Als sie da waren sagte Bella etwas genervt: „Hallo Ben“ Ben erwiderte etwas überrascht sie zu sehen und auch böse: „Bella, was machst du denn hier? Du wirst jetzt sofort nach Hause gehen!“ „Ich denk gar nicht dran!“, sagte Bella. „Doch du wirst jetzt sofort mit mir mitgehen oder ich werde dich zwingen!“ Und schon packte Ben Bella am Arm und zog sie mit sich. „Tschüss Sahra wir können telefonieren!“, schrie Bella in Richtung ihrer Freundin. „Tschüss“, rief Sahra etwas überwältigt zurück..

Zu Hause erwartete Bella´s Mutter schon auf sie: „Annebell, da bist du ja. Du bist einfach ohne Frühstück aus dem Haus gegangen!“ Bella sagte nichts darauf, sondern zog sich die Inlineskater aus und ging schweigend in ihr Zimmer. Zu Ben gerichtet sagte Bella´s Mutter: „Dankeschön Ben.“ Das hörte Bella noch und rollte nur die Augen. Den Rest des Tages verbrachte sie damit Hausaufgaben zu machen, in ihr Tagebuch zu schreiben, wie blöd Ben doch sei und mit ihrer Freundin zu telefonieren, die sich mindestens hundertmal dafür entschuldigte, dass sie darauf bestanden hatte zu Ben zu gehen.

Am nächsten Morgen dachte Bella sie würde träumen, als Sahra vor ihr auf einem Stuhl gefesselt saß und so blass aussah, als ob sie sich gleich übergeben würde, welchen Gedanken Bella sehr ekelig fand, da sie genau gegenüber saßen und sie dann alles abkriegen würde.

Erst als sie aufstehen wollte um sich irgendwie aus diesem blöden Traum zu befreien, also auf zu wachen merkte sie, dass sie auch auf einem Stuhl gefesselt war. „Oh nein!“, dachte Bella. Sie wusste natürlich genau was das bedeutete; es war kein Traum! Eigentlich fand sie das cool, weil sie gerne Krimi-Serien guckte und immer dachte wie es sein muss entführt zu werden, aber in der Wirklichkeit war es, was GANZ anderes.

Gerade als Bella ansetzten wollte um etwas zu sagen kam ihre Freundin ihr zuvor: „Frag und sag nichts. Sie beobachten uns und wenn du etwas sagst oder machst, was ihnen nicht gefällt dann...“ Weiter kam Sahra nicht, da eine dunkle, tiefe Stimme sagte: „Sahra, Sahra, Sahra, du willst Bella doch nichts vorweg nehmen.“ Bella sagte, so direkt wie sie war: „Es ist nicht nett jemanden einfach an den Stuhl zu fesseln!“ Sahra guckte sehr überrascht ihre Freundin an. Sie konnte gar nicht glauben was Bella gerade gesagt hatte! Sie spürte, dass sie noch blasser wurde und sich gleich wirklich übergeben würde. „Ich glaube du brauchst einen Eimer.“ sagte Bella zu Sahra. Und fuhr extra laut fort: „Ich glaube nämlich nicht, dass sie wollen das du ihnen ihr Versteck vollkotzt!“ Da war es schon zu spät; Sahra kam es hoch. Zu Bella´s Glück konnte sie sich noch zur Seite drehen und traf nicht sie sondern eine Kiste, die in der Ecke stand. „Wie ich gesagt hab.“ Bella musste sich das Lachen verkneifen. Bella hatte im Inneren zwar etwas Angst, aber sie wollte es sich nicht anmerken lassen und so mir Sahra noch unruhiger machen. Sie hofft, dass sie mit ihrer lockeren Art Sahra zu beruhigen, aber sie machte damit auch gleichzeitig die Entführer böse, jedenfalls hatte Bella das Gefühl, weil niemand mehr redete und sie auch sonst nichts hörte.

Gerade als sie anfing Fluchtpläne zu schmieden, da sie anscheinend allein waren hörte sie eine etwas hellere Stimme: „Ich dachte echt nicht, dass du wirklich dich übergeben würdest.“ Diese Stimme meinte zwar auf jeden Fall Sahra, aber weil die nicht antwortete, wahrscheinlich aus Überraschung, meinte Bella: „Nein, wenn man blass ist muss man ja auch meistens sich nicht übergeben.“ Natürlich meinte sie das ironisch und Sahra sah sie überrascht an. Sie bewunderte den Mut ihrer Freundin. „Du freches Ding!“, sagte die helle Stimme und drehte den Stuhl, wo Bella drauf saß um. Bella erstarrte. Vor ihr stand Lisa, die Freundin ihres großen Bruders Tobias. „Das hättest du wohl nicht erwartet! Und wenn du noch einmal so frech bist, dann..“ Sie zeigte ein Messer. Das war die perfekte Gelegenheit! Bella schoss ihr mit den nicht angefesselten Beinen das Messer aus der Hand und fing es. Sie schnitt ganz schnell ihre Fesseln auf, rann zu Sahra und machte aus sie los. Plötzlich kam der Mann mit der tiefen Stimme, um die beiden wieder einzufangen, da Lisa wehrlos ohne ihr Messer war, da sie schwach war. Bella schrie: „Renn!!!“ zu Sahra und zeigte in einen Gang. Sahra lief und Bella ihr hinterher. „Nicht nach hinten gucken, dann wirst du nur hektisch und panisch!“, riet Bella ihrer Freundin, die ohne hin schon hektisch war. Bella merkte, dass Lisa und der Kerl mit der tiefen Stimme, welcher eine Maske trug aufholten und musste irgendetwas tun. Sie blieb ruckartig stehen. Sie wusste natürlich, dass sie dann gefangen wurde, aber das war ihr egal. Hauptsache Sahra war in Sicherheit, da diese wahrscheinlich irgendwann zusammen geklappt wär. Sahra merkte natürlich, dass Bella nicht mehr hinte ihr war, und drehte sich um. Sie sah, wie der Typ mit der Maske Bella festhielt. Bella schrie: „Du musst weiterlaufen! Du kannst die Polizei holen. Wenn du dich auch fangen lässt, dann könnte ihnen keiner zeigen, wo das Versteck ist!“ Sahra leuchtete das ein und rann weiter. Bella hingegen wurde wieder mitgeschleppt. Natürlich versuchte sie sich zu befreien, aber Der Kerl war zu stark. Als Bella ihm dann in den Arm biss, gab er ihr einen Schlag auf die Halsschlagader und sie wurde ohnmächtig.

Als sie aufwachte war sie in einem anderen Raum. Diesmal waren auch ihre Beine angefesselt. Bella fragte: „Was wollt ihr eigentlich?!“ „Du bist intelligent.“, sagte die tiefe Stimme. „Ja und? Es gibt ganz viele die intelligent sind!“ Bella war verwirrt. „Du kannst und wirst uns helfen.“ „Und wobei?“ „Wir wollen Staatsgeheimnisse.“, sagte nun Lisa. „Ich werde euch garantiert NICHT helfen!“, erwiderte Bella. „Doch natürlich wirst du das! Außer dein Leben bedeutet dir nicht viel!“ „Warum denn ich? Es gibt tausend andere Kinder, die dafür in Frage kämen!“ „Das wissen wir, aber nicht alle Kinder haben einen Vater, der auch die entsprechenden Codes kennt.“ Das stimmte leider. Bella´s Vater war Polizist und hatte die höchste Sicherheitsfreigabe. „Und wieso dann meine Intelligenz?“, fragte sie. „Nunja, wir brauchen auch jemanden, der alles versteht.“ Bella war das bewusst, aber sie versuchte Zeit zu schinden, damit Sahra die Polizei holen konnte. „Wer bist du eigentlich?“, fragte Bella den Mann mit der Maske. Dieser zog die Maske. Bella hatte ihn schon mal gesehen, aber sie wusste nicht wo. „Hast du mich schon mal gesehen?“ Bella überlegt, dann fiel es ihr ein! Er ist überall wo sie auch ist. Letztens vor dem Bäckerladen stand er hinter einem Busch und beobachtete Bella und Sahra. Bella dachte, er war ein Obdachloser, der neidisch auf das Essen war, aber eigentlich hatte er sie beschattet. Und auch in der Schule stand er immer bei Schulschluss vor dem Tor. Schließlich sagte Lisa intensiv: „Also, wirst du mitmachen?“ Bella zögerte aber sie sagte dann: „Nein!“ Lisa guckte den Typ an und sagte: „Schlechte Entscheidung, findest du nicht auch Kevin?“ „Auf jeden Fall!“, erwiderte, der anscheinend heißende Kevin. Dieser zog ein Messer und hielt es Bella an die Wange. „Es sei denn, sie entscheidet sich noch um!“ Bella schüttelte den Kopf, weil sie ein Frosch im Hals hatte und nichts sagen konnte. Daraufhin schnitt Lisa ihr in den Arm und Kevin in die Stirn. Es tat höllisch weh aber Bella ließ sich das nicht anmerken. Sie versuchte zu sagen: „Glaubt ihr wirklich dadurch könnt ihr mich umstimmen?“ Das ließen die beiden nicht auf sich sitzen und schnitten ihr in Oberschenkel und Bein. Bella kniff die Augen zusammen. Sie hatte höllische Schmerzen, aber plötzlich kam jemand durch die Tür. Es waren Polizisten, die Sahra geschickt haben musste. Unter ihnen war auch Ben. Bella war überrascht, als sie die Augen kurz aufmachte und ihn sah. Er hatte gesagt, dass er arbeitslos sei! Aber das war in diesem Moment egal, da sie plötzlich abgefesselt war und ihr eine Waffe an die Schläfe gehalten wurde, sie spürte das Blut in ihrem Gesicht, an ihrem Arm und Bein herunterlaufe. Sie schrie: „Schießt, sonst entkommen sie!“ Ihr war klar, dass ihr dann auch eine Kugel durch den Kopf gejagt würde, aber besser als die beiden entkommen zu lassen. „Nein!“, sagte Ben. Bella wusste, dass er nicht umzustimmen war und tritt Kevin fest entschlossen. Dieser krümmte sich, weil Bella eine bestimmte Stelle getroffen hatte. Das war die perfekte Gelegenheit! Sie rannte zu den Polizisten, die sofort danach auf die beiden schossen. Kevin bekam drei Schüsse in den Kopf und zwei in die Brust und Lisa bekam vier in die Brust und einen in den Kopf. Ein Krankenwagen war auch schon da, in den Bella eingeladen wurde. Sie musste eine Woche bleiben. Als sie zu Hause war, warteten alle auf sie. Ihr Dad, Ben, ihre Mum, Sahra und ihr Bruder und noch mehr Familie. Nach dem alle gefeiert hatten fragte Bella, Ben: „Wieso hast du uns verschwiegen, dass du Polizist bist?“ „Weil ich die Aufgabe hatte dich zu schützen.“ „Mich zu schützen?“, fragte Bella. „Dein Dad hatte bemerkt, das jemand dich beobachtete hatte und beschloss dich und deine Mutter zu deinem Schutz zu verlassen. Wir dachten alles sei jetzt in Ordnung, aber wir merkten, dass er dich immer noch beobachtete. Deshalb wurde ich als Beschützer für dich angesetzt.“ Jetzt wurde Bella klar, wieso Ben so reagiert hatte als sie letztens mit Sahra herumgefahren ist. „Aber das ist jetzt vorbei und dein Vater kommt zurück zu euch. Tut mir leid, dass ich so war, aber ich hatte einen Auftrag zu erfüllen.“ Bella lächelte und war froh, dass ihre Eltern wieder zusammen waren. Das war ein Abenteuer, welches sie nicht mehr so schnell vergessen wird.

 

Rebecca Gibkes

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